Etappe 9, nach Mittersheim, Saarkanal Abfahrt von Porte Houillon um 8 Uhr. Nieselregen, was sonst... Die Fahrt im Kanal, höhergelegen als die Speicherseen, auf der Wasserscheide von den Vogesen verlief sehr ruhig. Bei der ersten Schleuse (Nr. 1) erhielt ich eine Fernbedienung. Damit begann der Abstieg über die Saar zur Mosel. Nach 5km, bei Schleuse 2, klappte das mit dem automatischen Anmelden zur Schleusung mit der Fernbedienung prima, einzig ein Schiff in der Schleuse bewegte sich 15 Minuten nicht. Was ist da los? Ein Auto der VNF (Notfalldienst der Schleusenverwaltung) stand auf dem Parkplatz bei der Schleuse. Dann endlich kam Bewegung ins Bild. Beim vorbeifahren bedankte sich die Skipperin für meine Geduld. Der Schleusier erzählte mir von den spektakulären Videoaufnahmen, die Vorfälle mit Booten zeigten, die einem das grosse Grausen brachten. Einmal verhängte sich ein Schiff an der Kaimauer, weil die Festmacher blockiert waren. Nur durch Glück wurde beim zurückplumpsen des Schiffes ins Schleusenbecken niemand verletzt.... Der Verkehr war nicht besonders rege, genau 2 Schiffe kreutzten meinen Weg auf dem Kanal. Also im 5 Minutentakt eine Schleusung , und weiter nach 5 Minuten in die nächste Schleuse einfahren. Dies alles mit kühlem Nieselregen, der mich aber nicht gross störte, denn nach Auslösung der Schleusung per Hubstange verzog ich mich ins Steuerhaus ins Trockene. Zwischen Schleuse 11 und 12 sah nich einen grossen Regenschirm vor Schleuse 12, mit 2 Personen die dabei standen. Was ich zu spät bemerkte, war dass da am Kanalrand auf 500m verteilt mehreren Fischerruten plaziert waren und auf Beute warteten. Bei der ersten Rute musste der Haken den Weg in meine Schraube gefunden haben, obwohl ich etwa in der Mitte des Kanals fuhr. Der Fischer begrüsste mich unfreundlich in der Schleuse.... Nach meiner Entschuldigung gieng jeder seines Weges weiter. Da wäre doch vom Fischerverband und den Kanalbeteribern eine Flagge zu erfinden, die in der Gebrauchsanleitung der Kanäle erwähnt werden sollte.... In Mittersheim hatte ich die Wahl zwische 16 freien Plätzen, an fast neuen Fingerstegen, um anzulegen. Die Serie die da verbaut wurde, reichte gerade vom Heck des Schiffes bis zur mittleren Klampe. Darum auch die Geschwindigkeitsbeschränkung in solchen Häfen aud 3 km/h! Es ist ein sehr schön angelegter Platz, für Mobilhomes, Kinder und Schiffe ideal. Sanitäranlagen und Grillplatz (leider ohne Holz), alles vorhanden. Wie das Schicksal so will, die Hafenbeiz macht erst Mittwochs wieder auf.... Warum hats dann abends Gäste auf dem Foto? Bilanz: Bergab von Grenzach nach Strassburg mit 9 Schleusen. Bergauf von Strassburg nach Vogesen-Pass mit 36 Schleusen (ca. 100m)