Etappe 14, nach Saarlouis nach einem gemütlichen Halt in Völklingen, Museumsbesuch, Einkauf im Supermarkt und der Demontage der verbogenen Klampe vom Vorschiff legte ich um 8:40 ab. Nach einer Stunde Fahrzeit kommt Schleuse Lisdorf in Sicht. Per Funk muss ich den Schleusier erschreckt haben, denn ich verstand von seinem Kommentar nach meinem 2. Aufruf kein Wort.... Gemütlich legte ich am Warteplatz an, bis das Tor sich senkte und das grüne Einfahrtssignal kam. Wie die Uhr in der Schleuse zeigte, lebte die Besatzung in einer anderen Zeitzone... Der nachfolgende Funkverkehr mit einem "Plätteisen" von Kuhnle war dann doch recht gut verständlich. Nach Plan sollte in Saarlouis eine Ruderclub-Steganlage kommen, dann der Steg der Stadt mit Wasser und Strom. Von ferne sah ich ein Passagierdampfer mit 2 Motorjachten an seiner Seite festgemacht. Was jetzt? Die Beschilderung wies mich an einen rostigen, leeren Steg an dem ich mein Boot um 11:30 belegte. Der Ruderklubsteg sah etwas verlottert aus. Ein flatternder Zettel gab mir den Hinweis mich bei Theo Dohr zu melden, die erste Nacht wäre gratis, die nächste wird mit 20 Euro verrechnet... Das Personenschiff war mit Theo Dohr angeschrieben, so meldete ich mich auf dem Schiff, um meine Bedenken zur zu kurzen Besichtigung von Saarlouis anzumelden. Die nette Dame erklärte mir, das sei nur dass keiner sein Schiff anbinde und so am Steg überwintere.... Prima, so kann ich beruhigt die Stadt und ihre Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert ansehen. Die ist von Sonnenkönig der XIV. bei dem berühmten Festungsbauer Vauban (unter anderen Neuf Brisach) Sternförmig angelegt worden. Vieles hat die Saarlandwirren überstanden und ist Teilweise zu Restaurants umfunktioniert worden. Mein Eindruck ist, die Innenstadt ist mit Strassenbestuhlung mit unterschiedlichsten Restaurants seeehr gut besucht, hingegen die Aussenbezike sind etwas Fussgängerfeindlich. Bei den sehr wenigen Zebrastreifen muss man sich gedulden, die meisten Kreuzungen und Strassen können nur mit der mehr vorhandenen Velowegspur überquert werden! Den eingepackten Kirchturm habe ich während der Anfahrt als ein Kunstwerk von de Christo eingeschätzt, wird aber nur renoviert. Erstaunt hat mich die Kirche St. Ludewig, von Aussen wie ein Backsteinbau, im inneren ist eine Architektur in Beton sichtbar, ähnlich dem Götheanum mit vielen verwinkelten Konstruktionen der Wände ausgestaltet. Fenster sind nur wenige kleine , aber schön verglaste zu sehen. Dafür glänzt und glitzert der goldene Altar. Was die Saarlouiser nicht geschafft haben, ist den Marktplatz Autofrei zu bekommen, da ist eine Blechansammlung vereint; das sind vielleicht die vielen Gäste in den beschirmten Restaurants... Am Rathaus ist die ganze Wand mit der Geschichte seit dem Sonnenkönig bis in die Neuzeit mit Reliefs dokumentiert. Das Stadtmuseum deckt auch die Zeiten aus der Bronzezeit bis zum Festungsbau in 3 Stockwerken ab. Nun ist Zeit, mein Schiff auf die nächste angekündigte Regenschauer vorzubereiten, dass meine Polster trocken bleiben.....